Orthodoxe Kirchen in München

Orthodoxe Kirche

Seit wann gibt es die Orthodoxe Kirche und woher kommt sie?
Die Orthodoxe Kirche führt sich auf die apostolischen Anfänge der Kirche zurück. Der Auftrag des Auferstandenen Herrn Jesus Christus an die Apostel „geht zu allen Völkern“ (Mt 28,19) wurde entsprechend von seinen Jüngern, den Aposteln, sowie von Apostelgleichen Heiligen wie Konstantin und Helena, Nino von Georgien, Kyrill und Method, Olga und Wladimir von Kiew, Sava von Serbien, Nikolai von Japan, weitergetragen.

Sie strukturiert sich in autokephale (eigenständige) Kirchen: das Ökumenische Patriarchat, die Patriarchate von Alexandrien, Antiochien, Jerusalem, Moskau, Βelgrad, Bukarest, Sofia, Georgien, und die Kirchen von Zypern, Griechenland, Polen, Albanien, Tschechien und der Slowakei sowie der Ukraine. Die Einheit der Ortskirchen zeigt sich in der Feier der Göttlichen Liturgie mit der gemeinsamen Eucharistie. Das Verständnis von Ortskirche lässt den Bischöfen keine über die eigenen Diözesangrenzen hinausgehenden Befugnisse zu. Orthodoxe Gläubige werden weltweit auf ca. 300 Millionen geschätzt.
 
Woran glauben Orthodoxe und wie leben sie ihren Glauben?
Der Glaube der Orthodoxen Kirche beruht auf der Bibel sowie auf ihrer Auslegung durch die sieben Ökumenischen Konzilien und ihre Kirchenväter. Die Verbundenheit der Orthodoxen mit ihrer kirchlichen Tradition drückt sich praktisch in der besonderen Frömmigkeit (z.B. Heiligen- und Ikonenverehrung) und der Hochachtung der asketischen Lebensweise aus. Außerdem sind die orthodoxen Kirchengemeinden in Deutschland bis heute jeweils die kleine Heimat für ihre Gläubigen, die mehrheitlich eine Migrationsgeschichte aufweisen. In diesen "geistlichen Heimatorten" bewahren sie ihre Herkunftssprache, verehren ihre Heiligen, lassen sich trauen, ihre Kinder taufen, gedenken ihrer Toten, feiern ihre traditionellen Feste.
 
Wichtige Tage / Feste für Orthodoxe sind...
Das Osterfest wird im orthodoxen Bewusstsein als das „Fest der Feste“ betrachtet. Bräuche wie z.B. der vierzigtägige bis zur Himmelfahrt Christi allgemeine Ostergruß „Christus ist auferstanden!“ mit der Antwort „Er ist wahrhaft auferstanden!“ zeigen dies deutlich. Das Osterfest wird von allen orthodoxen Christen gemeinsam nach julianischem Kalender gefeiert.

Unterschiedlich verhält es sich mit den unbeweglichen Feiertagen wie das Fest der Geburt Christi (Weihnachten). Einige orthodoxe Kirchen feiern Weihnachten und die unbeweglichen Feste nach dem gregorianischen Kalender, der dem bürgerlichen Kalender entspricht, andere nach dem julianischen Kalender. So feiern die ersteren Weihnachten am 25. Dezember, die letzteren 13 Tage später. Zwischen beiden besteht eine Differenz von 13 Tagen, um die der julianische Kalender dem gregorianischen nachläuft.
Beim Fest der Theophanie am 6. Januar wird der Taufe des Herrn gedacht. An diesem Tag werden die Gewässer mit einem Kreuz gesegnet. Dieses wird ins Wasser geworfen und von mutigen Gläubigen herausgeholt. Die Menschen, deren Wohnungen und Häuser, sowie die Natur werden zu diesem Fest mit Weihwasser besprengt.

Orthodoxe Christen in Deutschland und München
Eine kontinuierliche Präsenz der Orthodoxie in Deutschland ist seit dem 18. Jahrhundert dokumentiert. Heute hat die Orthodoxe Kirche in Deutschland zehn Diözesen, die in der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) durch 17 Bischöfe vertreten werden, um „die Einheit der Orthodoxen Kirche sichtbar zu machen“. Die orthodoxen Gemeinden und Gottesdienstorte in und um München werden aus allen diesen Diözesen von über 20 Priestern seelsorgerisch betreut. Die Orthodoxe Pfarrkonferenz in München, die 2010 von den Münchener orthodoxen Priestern gegründet wurde, erfüllt auf lokaler Ebene den gleichen Zweck.

Mitglieder
Die Taufe macht den Gläubigen unlösbar zum Glied der Kirche. Dieses grundlegende Taufverständnis und die Praxis, dass Kirchenbesuch und Mysterienempfang sowohl zwischen den Kirchengemeinden in Deutschland als auch in den Heimatländern fließend verläuft, machen eine genaue Nennung von „Mitgliederzahlen“ unmöglich. Kirchensteuer erhebt die Orthodoxe Kirche nicht, und ihr Kirchenrecht sieht einen Kirchenaustritt nicht vor. Schätzungsweise kann von 100.000 in München lebenden Orthodoxen ausgegangen werden.
 
Auswahl Orthodoxer Kirchengemeinden in München - Kontakte und Internetseiten:
- Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland, Archimandrit Petros Klitsch, E-Mail: vikariat-bayern(at)orthodoxie.net
- Berliner Diözese des Moskauer Patriarchats, Erzpriester Nikolai Zabelich, E-Mail: voskresenie(at)gmx.de
- Diözese von Berlin und Deutschland der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland, Erzpriester Nikolai Artemoff, E-Mail: na(at)sobor.de
- Serbische Orthodoxe Diözese für Düsseldorf und Deutschland, Priester Dr. Dragisa Jerkic, E-Mail: d.jerkic(at)spcmuenchen.de
- Rumänische Orthodoxe Metropolie für Deutschland, Zentral und Nordeuropa, Erzpriester Dr. Alexandru Nan, E-Mail: pr.alexandrunan(at)yahoo.de
- Bulgarische Diözese von West- und Mitteleuropa, Erzpriester Nedialko Kalinov, E-Mail: erzpriester(at)bgorthodox-muenchen.de
- Diözese für Deutschland und Österreich der Georgischen Orthodoxen Kirche, Erzpriester Tamaz Lomdize, E-Mail: tamaz.lomidze(at)gmx.net
 
Auswahl von Kirchen in München:
- Salvatorkirche, Salvatorstr. 17 · 80333 Munich, www.salvatorkirche-münchen.de
- Kathedrale der Hll. Neumärtyrer und Bekenner Russlands, Lincolnstr. 58, 81549 München, www.sobor.de
- Kirche des Hl. Johannes Vladimir, Putzbrunner Str. 49, 81739 München, www.spcmuenchen.de
- Kirchenzentrum-Hl. Kreuz Kirche, Kastelburgstr. 84-88, 81245 München, www.cbrom.de
- Hl. Kliment Ochridski (Rückgebäude von “St. Johann Baptist“), Am Johannisplatz, 81667 München, www.bgorthodox-muenchen.de